Den Menschen Möglichkeit zur Selbstverteidigung geben

Den Menschen Möglichkeit zur Selbstverteidigung geben

CDU Steimbke fordert Konsequenzen aus steigender Zahl kleiner Waffenscheine

Steimbke/Landkreis Nienburg. Im Januar ist die Zahl der Anträge für den sogenannten „kleinen Waffenschein“ zum Mitführen von Schreckschuss- oder Reizgaswaffen sowohl landesweit als auch im Landkreis Nienburg deutlich gestiegen. „Bei uns auf dem Lande hat unsere Polizei die Lage noch im Griff. Aber die Zahlen zeigen: Viele Menschen sind verunsichert oder haben Angst. Darauf muss die Politik reagieren“, sagt der Vorsitzende des CDU-Samtgemeindeverbandes Steimbke, Holger Spreen (Stöckse). Ursächlich für das zunehmende Sicherheitsbedürfnis dürften die Vorfälle in Köln und anderen Städten in der Silvesternacht sein. Das Sicherheitsgefühl der Menschen habe gelitten. Aus Sicht der CDU könnten viele kleine Maßnahmen auch in kleineren Gemeinden Verbesserungen bringen, um dieses Sicherheitsgefühl wieder zu stärken. „Ob es eine stärkere Polizeipräsenz auf den Straßen ist oder Überwachungskameras an besonders kritischen Punkten – oft lassen sich Verbesserungen schon mit vertretbarem Aufwand erreichen“, ergänzt der Vorsitzende der CDU-Samtgemeinderatsfraktion, Bernd-Christoph Höper (Rodewald). „Auch die Präventionsarbeit von Polizei und anderen leistet hier einen guten Beitrag.“

Auch der Landkreis selbst kann aus Sicht der CDU mit einfachen Mitteln etwas beitragen. So böten in anderen Kreisen die Volkshochschulen verstärkt Kurse zur Selbstverteidigung an, auch speziell für Frauen. Man müsse nicht allen eine Waffe in die Hand geben, oft reichten schon die richtigen Verteidigungstechniken aus, um einen Angreifer abzuwehren. „Der Kreis könnte solche Kurse verstärt und flächendeckend in allen Kommunen mit wenig Aufwand anbieten“, sind sich Spreen und Höper einig. Aus Sicht der CDU wenig hilfreich seien dagegen die Vorstellungen der Grünen. Deren Landesvorsitzende forderte in dieser Woche als Konsequenz auf die steigende Zahl der Waffenschein-Anträge, die Voraussetzungen für den Waffenschein zu überprüfen, also im Ergebnis den Scheinerwerb zu erschweren. „Die Menschen haben Angst, und die Grünen wollen ihnen eine Möglichkeit zur Selbstverteidigung nehmen. Ein Karnevalsscherz? Angst lässt sich nicht wegverordnen. Wir brauchen mehr Sicherheit und nicht noch mehr Bevormundung“, fasst Holger Spreen die Position der CDU zusammen.