Haben Land und Landkreis noch nichts zur Aufklärung der Krebsfälle getan?

Haben Land und Landkreis noch nichts zur Aufklärung der Krebsfälle getan?

Landesregierung enttäuscht mit Antwort auf Anfrage des CDU-Abgeordneten Ahlers

Rodewald/Hannover. „Die Stellungnahme des Niedersächsischen Gesundheitsministeriums lässt bei genauer Betrachtung nur einen Schluss zu: Die Krebserkrankungen der Menschen in Rodewald haben für die Landesregierung aus SPD und Grünen keine große Bedeutung – leider“, sagt der heimische, für Rodewald zuständige Landtagsabgeordnete Jan Ahlers. Nach Bekanntwerden der NDR-Recherche hatte Ahlers die Sorgen der Menschen nach Hannover getragen und wollte im Rahmen einer parlamentarischen Anfrage konkret geklärt wissen, welche Erkenntnisse der Landesregierung zu den Krebserkrankungen sowie zu einzelnen Schadstoffen vorliegen und was sie für eine schnellstmögliche Aufklärung unternimmt. „Die sehr bürokratisch formulierte Antwort spricht von einem noch nicht bestätigten ‚Anfangsverdacht‘, von ‚Wirkungspfaden‘, für die ein ‚Handlungsbedarf ermittelt‘ wurde, und verweist im Übrigen nur auf den Landkreis. Mit keinem Wort werden dagegen die Menschen in Rodewald erwähnt, und auch nicht die Sorgen, die sie sich verständlicherweise machen. Zur Antwort der SPD-Gesundheitsministerin kann ich daher nur sagen: enttäuschend“, fasst Ahlers die Aussagen der Landesregierung zusammen.

Enttäuscht zeigt sich auch die Rodewalder CDU – und das das gleich doppelt: „Auf die Frage, was die Landesregierung unternimmt, um die Ursachen aufzuklären, um Klarheit zu schaffen, ob eine gesundheitliche Gefährdung weiter besteht, bleibt sie eine konkrete Antwort schuldig“, sagt Michael Rother, Ratsherr und stellvertretender Vorsitzender des CDU-Samtgemeindeverbands, der selbst in der Nähe des ehemaligen BEB-Betriebsgeländes wohnt. Zusammen mit dem CDU-Fraktionsvorsitzenden im Rodewalder Gemeinderat, Fritz Thieße, ist er sich einig, dass eine zweite Erkenntnis aus der Antwort der Landesegierung noch ärgerlicher ist: Die Antwort spreche davon, dass eine Krebscluster-Untersuchung durchgeführt werden solle und dass weitere Anfragen an verschiedene Stellen gestellt werden sollen. „Der Bericht des NDR ist jetzt rund vier Wochen alt. Die SPD-Gesundheitsministerin sagt bis heute nur, was noch gemacht werden soll. Es ist kein Wort davon, was in den letzten vier Wochen schon zur Aufklärung der Ursachen getan worden ist. Gibt es da wirklich nichts Nennenswertes? Landesregierung und Landkreis müssen jetzt endlich handeln. Die CDU drängt weiter auf Aufklärung – es ist Zeit, dass etwas passiert“, sind sich Michael Rother und Fritz Thieße einig.